WILKOMMEN zu der erneuten Ausgabe von PROZESS! Wo faengt die Kunst an und wo endet die Unterhaltung? Die Jahrhundertfrage!? PROZESS will sich den Grenzen von Kunst, Unterhaltung, Technik, Geschichte und Philosophie widmen. Es scheint, dass im Zwanzigsten Jahrhundert die Frage nach der Kunst und nicht die Kunst selbst die Gemueter beschaeftigt. 1991 wurde "Prozess" fuer das erste Mal veroeffentlicht, damals noch im gedrucktem Form. Sechs Ausgaben folgten, bis organisatorische und finanzielle Schwierigkeiten die weitere Veroeffentlichung verhindert haben. Nun ist "Prozess" wieder da als monatliche Ausgabe im Form einer CD-ROM mit Internetzugang zu: www.toumaart.com. Die Richtlinien und der Geist der urspruenglichen Ausgabe wird in der neuen Ausgabe bewahrt und fortgesetzt. Damals wie heute wollen wir uns der Vielfalt von Kunst, Unterhaltung, Technik, Kunstgeschichte und Alltagskultur widmen. Comics, Filme, Design, Kunst, Geschichte, Literatur, Burlesque, Theater, Musical, Rock, Rap, Videoclip, cross over, RollOver. Alles assoziativ und interaktiv. Malcolm McLaren, the sex pistols Manager. "Ich lernte alles ueber Politik und die Zusammenhaenge der Welt durch die Kunst - Geschichte".
Was die einzelne Richtungen der Moderne verbunden hat, war ihre Ahnung, dass die europaeische Lebensweise und Kultur sich im historischen Wandel befand.

Als Hugo Ball, der Dadaist, sein Gedicht "Karawane" im Cabaret "Voltaire" vorlas, ahnte noch niemand, dass circa vierzig Jahre spaeter:so viel Kunst bedeuten wuerde wie Little Richards Unterhaltung sein wird:

Hugo Bal aus "Karawane"

Littele Richard aus "Tutti Frutti"

Die Zeiten aendern sich und so das Verstaendnis von Kunst. Die Avantgarde (also der Vorreiter), war und ist eine einmalige Erscheinung in der Kunstgeschichte. Diese Einmaligkeit bedeutete auch, dass Unterhaltung laengst nicht im Widerspruch zur Kunst steht. Spaetestens mit den Beatles hat sich die Trennung vom U(nterhaltung) und E(rnst) in der Musik als ueberfluessig erwiesen. Und so kam es, dass die Dadaisten, Futuristen und Konstruktivisten circa vierzig Jahren ohne einem Hymne auskommen mussten bis der Rock'nRoll auf der Flaeche erschien.

Mit seinem Titel Roll Over Beethoven" hat Chuck Berry (wenn auch nicht bewusst) eine Bruecke zwischen der Avantgarde und der Massenkultur geschlagen .

Und als Echo klingen Tristan Tzara's Ausrufe Anfang der Zwanziger Jahren:



DEUTSCH

Es ist moeglich, dass in der Zukunft die Kunst in unserem Jahrhundert nicht als Fortsetzung der Kunstgeschichte betrachtet wird, sondern als die Begruendungszeit der Untehaltungskunst.